Rauhnacht… Raunächte

Ein stetig wiederkehrendes Fest… wobei Fest hier nicht der treffendste Begriff ist. Denn ein Fest wird erst daraus, wenn wir uns unseren Themen gestellt haben… uns mit ihnen auseinandergesetzt haben.

Eine Zeit, in der wir Rückschau halten und uns mit uns selbst beschäftigen (sollten).

Die Zeit zwischen den Zeiten

Als stetig wiederkehrendes Jahreskreisfest durchlaufen wir Jahr für Jahr den Kreislauf des Vergangenen – wir schauen zurück auf das, was war und bereiten uns vor, mit Besinnung, dem Erkennen und dem Wandeln. Zusammen mit unseren Wünschen und den Ereignissen der kommenden 12 (14) Tage schauen wir auf das, was möglicherweise sein wird. Doch ist es wirklich so? Können wir uns bereits vorbereiten, auf das, was kommt? Können wir uns auf die “Zukunft” vorbereiten – auf das, was vor uns liegt… auf eine Zeit, die noch gar nicht da ist.

Vergangenheit = was geschehen ist | Gegenwart = Hier & Jetzt | Zukunf = was noch nicht sichtbar ist

Ich glaube nicht, dass wir das können. Doch was wir können ist… unsere Sicht- und Verhaltensweisen zu überdenken, eine Rückschau halten auf das, was die vergangenen Monate war. Wie haben wir uns verhalten… wie hat “man” sich uns gegenüber verhalten… was war gut, was weniger gut?

Doch bei aller Rückschau ist es wichtig, sich nicht darin zu verlieren sondern viel eher gestärkt und um Erfahrungen und Wissen reicher die weiteren Schritte zu gehen.

Die Rauhnächte sind in der Tat eine sehr magische Zeit – es ist die Zeit zwischen den Zeiten. Sie gelten als geheimnisvolle Augenblicke, sind seit jeher Besonders und oft auch beängstigend. Die Schleier der Welten sind dünner und wer sich entsprechend darauf vorbereitet, kann diesen Schleier für einen kurzen Moment durchdringen und einen Blick in die andere Welt erhaschen.

In der Schwellenzeit erahnen wir das Jenseitige, das Feinstoffliche, das Göttliche und unsere Verbundenheit mit allen Welten. Unsere Wahrnehmung wird in dieser Zeit feiner und wir sind empfänglicher für Zeichen aus der anderen Welt.

Frühestens am Abend des 20.12 und spätestens am 24.12 nach Sonnenuntergang ist es Zeit, die Schwelle zu überschreiten und in die „Zwischenzeit“ einzutreten.

Diese 13 „Nächte“, können unser Leben ganz schön durcheinanderwirbeln. Energetisch gesehen ist einiges los. Die Schleier zur Anderswelt sind dünn, die Kontaktaufnahme leichter und so steigt auch die Anspannung. Eine Anspannung, die fühl- und spürbar ist. Oft melden sich längst verstorbene Menschen oder Tiere, oftmals entsteht der Eindruck, dass wir uns irren in den Dingen, die wir empfangen, die wir wahrnehmen. Wir glauben, unser Verstand spielt uns einen Streich. Keiner ist vor einer Kontaktaufnahme durch die geistige Welt gefeit. Nur wenige können sich öffnen, können das zulassen, was sie „erfahren“.

Beginnend am 21.12 zur Wintersonnenwende, wenn sich das Licht ihren Platz zurückerobert. Wir sprechen von „Nächten“, weil wir uns nach dem keltischen Jahreskreis in der Jahresnacht befinden. Somit ist der ganze Tag „Nacht“ und die letzte Rauhnacht endet 06. Januar.

Oft werden die Raunächte auch „die Zwölften“ genannt. Sie entstehen aus der Differenz zwischen dem Mondjahr und dem Sonnenjahr. Ein Mondjahr besteht aus 12 Monden zu je 29,5 Tagen – also 354 Tagen. Ein Sonnenjahr ist die Zeit, in der die Erde die Sonne einmal umrundet – also 365 Tage. So laufen das Mond- und das Sonnenjahr 354 Tage unauffällig parallel, doch die letzten 12 Tage des Sonnenjahres sind anders

Es ist die sog. Schwellenzeit – diese 12 Tage gehören nicht mehr ganz zum alten und auch noch nicht zum neuen Jahr.  Eine Zeit, die wir für den Rückblick und die Innensicht verwenden. Eine geheimnisvolle Zeit und wenn wir den alten Mythen Glauben schenken, ist sie durchlässiger für andere Ebenen der Wirklichkeit.

Zählt ihr die Raunächte nach, werdet ihr feststellen – es sind 13! Mit der Zahl 13 beginnt immer das Neue – die Zahl 13 steht für Aufbruch und Entwicklung.

Die Schreibweisen der Rau(h)nächte

Rauhnächte und Raunächte, beide Schreibweisen sind möglich und werden angewendet. Eine Erklärung wäre bei der Schreibweise mit “h”, dass sie abgeleitet wurden von den Worten “Rauchen bzw. Räuchern”, da man in dieser Zeit mit dem Rauch bzw. dem Räuchern Rituale des Reinigens, des Segnens und der Bitten verbunden hat.

Die Schreibweise ohne “h” könnte aus dem Wort “Raunen” stammen. Die Raunächte sind eine geheimnisvolle und auch wilde Zeit… auch eine Zeit, die durch die damit verbundene Rückschau “rau oder schwierig” ist.

Aberglaube & Opfergabe

Keine Rauhnacht ohne Aberglaube. So gilt es bis heute, dass in der Zeit zwischen den Zeiten keine Wäsche “hängen” soll. Man ging – und geht – davon aus, dass sich die Geister in der Wäsche verfangen und dann für ein ganzes Jahr bleiben und somit ihr Unwesen treiben.

Des weiteren galt es, Ordnung zu halten. Das hatte den Hintergrund, dass Frau Holle “Unordnung” nicht ausstehen kann. Außerdem wird “Böses” magisch von der sogenannten Unordnung angezogen. Im Grunde genommen haben wir – indem wir Ordnung halten – mehr Zeit für uns, für die Rückschau und der freien Gestaltung der Rauhnächte.

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